In diesem Beitrag habe ich bereits erläutert, was mich zum Umstieg von meiner geliebten Canon 5D Mark IV auf die Canon R8 bewogen hat.
Gewicht & Größe
Die Kamera ist deutlich kleiner und leichter. Obwohl ich für eine Frau relativ große Hände habe, mag ich die Größe sehr gerne, ich finde, sie liegt sehr gut in der Hand.
Bedienung
Bezüglich der Bedienung muss ich mich umgewöhnen. Die R8 verfügt über kein Wahlrad sondern hat einen runden Auswahl-Knopf für rauf-runter-rechts-links. Die Quick-Einstellungen liegen auf dem Set-Knopf, der somit zwei Funktionen erfüllt. Die Lupenanzeige hat auch keinen eigenen Knopf mehr sondern liegt auf dem Knopf für die AF-Messfeld-Wahl.
Die größte Umgewöhnung für mich ist tatsächlich auch der größte Vorteil: ich muss das Display ausklappen, wenn ich irgendwelche Einstellungen verändern will. Habe ich aber die richtigen Einstellungen eingestellt, kann ich auch mit eingeklapptem Display durch den Sucher fotografieren.
Alternativ könnte ich das Display auch „ungeschützt“ nach aussen gedreht lassen. Allerdings empfinde ich das Einklappen als ständigen Schutz sehr sinnvoll. Von Canon wird auch ausdrücklich empfohlen, dass Display bei nicht-Benutzung einzuklappen, um es zu schützen.
Erster Eindruck
Meine ersten Aufnahmen waren ein paar Innenaufnahmen um das Rauschverhalten zu testen und ein paar Landschaftsaufnahmen bei einem Spaziergang.
Das Rauschverhalten bei den Innenaufnahmen mit hohen ISO-Werten ist wirklich beeindruckend und stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber der 5D IV dar, die ja auch schon über ein gutes Rauschverhalten verfügt.
Zuvor hatte ich bereits ein paar Einstellungen vorgenommen und mir die beiden Individual-Programme auf dem Programm-Wählrad C1 und C2 festgelegt.
Obwohl ich kaum noch Tiere fotografiere, habe ich mir auf C1 ein Programm für sich schnell bewegende Tiere hinterlegt: 1/1000 Belichtungszeit, Blende 8.0 und automatischen ISO. Dazu habe ich neben weiteren Einstellungen im AF-Programm die Tiererkennung und die Augenerkennung aktiviert.
Als dann beim Spaziergang unser Pudel auf mich zugerannt kam, konnte ich ein paar sehr gelungene Bilder machen. Die „Ausbeute“ an brauchbaren Bildern ist deutlich höher, als bei entspechenden Situationen mit der 5D IV. Beim Fotografieren eines Pferdes hat mir vorallem der Augenfokus sehr gut gefallen.
Geräuschlos
Sehr beeindruckend, aber auch gewöhnungsbedürftig, ist die Möglichkeit, vollkommen geräuschlos fotografieren zu können. Diese Funktion hat mich im Vorfeld ja sehr gereizt und sie funktioniert auch hervorragend. Wenn man aber schnelle Serienbilder und AI Servo aktiviert hat, dann drückt man ein paar mal den Auslöser und hat sofort 200 Bilder auf der Speicherkarte!
Akku
Sehr positiv hat mich der Akku überrascht. Es wird überall kolportiert, er wäre zu klein und würde nicht lange halten. Obwohl er nur für 150 Aufnahmen gut sein soll, habe ich nach ein paar hundert Aufnahmen immer noch einen vollen Akku. Ok, ich habe die automatische Rückschau ausgeschaltet, das spart Strom. Aber ich fotografiere in RAW, ich habe z.T. schnelle Serienbild-Aufnahmen gemacht und ich habe häufig über das Display und nicht über den Sucher fotografiert. Von daher kann ich hinsichtlich der Akku-Leistung wirklich nicht beklagen.
Wie es allerdings bei Video-Aufnahmen aussieht, kann ich nicht beurteilen, da ich nicht geplant habe, die Kamera für Video-Aufnahmen zu nutzen.
Fazit
Alles in Allem hat diese Kamera einen tollen Funktionsumfang für einen sehr interessanten Preis.
Nachtrag: Nach dem Verfassen dieses Textes musste ich ihn nochmal überarbeiten, weil ich jedem zweiten Satz das Wort „beeindruckend“ vorkam. Das sagt wohl viel über meine Begeisterung für die Kamera aus.