Foto Know How

Datensicherung auf ein NAS

Dieses Thema ist eigentlich nicht Fotografie-spezifisch, sondern gehört allgemein in in den Bereich Computer & IT.

Vorgeschichte

Da Fotografen häufig aussergewöhnlich große Datenmengen zu sichern haben, sind die Anforderungen bezüglich der Sicherungsaufgaben und der zu sichernden Datenmengen doch besonders.

Als Apple-User habe ich viele Jahre eine Time-Capsule von Apple und das Apple-interne Programm Time-Machine für die Datensicherung genutzt. Das System hatte mehrere Vorteile: es funktionierte per Plug-and-Play, war zuverlässig und die Software speichert fortlaufende Sicherungen.

Die Time-Capsules wurden irgendwann nicht mehr hergestellt und auch wenn Apple-Produkte grundsätzlich langlebig sind, haben sie doch irgendwann mal ihr Nutzungsende erreicht.

Ich bin der Software treu geblieben und habe weiterhin mit der Software Time-Machine auf externe Festplatten gesichert. Meine Wahl fiel hierfür auf LaCie-Festplatten, die über USB-C an mein MacBook angeschlossen werden. Allerdings empfand ich den Umgang mit den externen Platten als umständlich und nicht praktikabel. Darüber hinaus ist mein Vertrauen in die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit dieser externen SSDs irgendwo begrenzt.

Warum nicht in die Cloud?

Als Apple-User habe ich Zugriff auf iCloud, hier stehen mir 5GB kostenlos zur Verfügung.

Da ich ein Photo-Abo von Adobe habe, habe ich hier weitere 20GB Speicherplatz inkludiert. Auch bei Google oder bei Dropbox verfügt man mit einer Anmeldung über kostenlosen Speicherplatz.

Bei allen diesen Anbietern kann man für eine monatliche oder jährliche Zahlung den Speicherplatz entsprechend den persönlichen Anforderungen erhöhen. Diese Cloud-Lösungen gelten als sicher, so dass man sie theoretisch ohne Sicherheitsbedenken nutzen kann.

Darüber hinaus kann man von überall aus auf die in der Cloud gespeicherten Daten zugreifen.

Es kann also durchaus interessant sein, Fotos in der Cloud zu sichern.

Allerdings gibt man mit solch einer Lösung die komplette Datensicherung aus der Hand und ist vom gewählten Anbieter abhängig. Darüber hinaus muss man die Bilder entweder zusätzlich lokal speichern oder sich damit abfinden, dass der Zugriff je nach verfügbarer Internet-Verbindung länger dauern kann. Gerade wenn es um viele Bilder in hoher Auflösung geht, kann der Up- oder Download viel Zeit in Anspruch nehmen.

Dazu kommt, dass sich die laufenden Kosten bei einem hohen Speicherbedarf über die Zeit summieren.

Abschließend möchte ich meine persönlichen Daten nicht in einer Cloud speichern. Für Bilder wäre das für mich ok, aber für alles andere bräuchte ich sowieso ein davon unabhängiges Sicherungskonzept.

Vorteile eines NAS

Anmerkung: ob es das, der oder die NAS heisst, ist umstritten. Theoretisch müsste es das oder der NAS heissen (das oder der Storage) aber irgendwie hat sich die NAS ebenfalls etabliert – es ist also alles richtig.

Ein NAS (Network Attached Storage) ist ein System, welches aus einem Gehäuse mit einer oder mehreren Festplatten besteht. Ein NAS wird in das lokale Netzwerk (LAN oder WLAN) eingebunden und verfügt über ein eigenes Betriebssystem.

Dadurch funktioniert ein NAS eigenständig und ist für alle Geräte im Netzwerk erreichbar.

Durch den Einsatz von mehreren Festplatten, die in einem RAID zusammengefasst werden können, kann eine große Ausfall-Sicherheit gewährleistet werden. Je nachdem welche RAID-Form gewählt wird, kann der Ausfall einer Festplatte im NAS-System verlustfrei kompensiert werden. Dadurch bietet sich eine NAS als Sicherungsmedium in besonderer Weise an.

Da ein NAS ein Netzwerk-Speicher ist, kann es über das WLAN auch von Smartphones oder Tablets erreicht werden. So können diese Geräte auch auf das NAS gesichert werden. Ebenso kann ein NAS als Medien-Server im Heimnetzwerk dienen. Diese Funktionen nutze ich allerdings nicht.

Erste Schritte

Im Laufe des Jahres 2022 habe ich nach Alternativen zur Datensicherung gesucht und mich mit dem Thema NAS beschäftigt.

Ich habe mich für ein NAS von Synology entschieden und habe es seit Anfang 2023 in Betrieb. Ausgewählt habe ich – da ich das NAS nur für Sicherungsaufgaben vorgesehen habe – das Einsteiger-Modell DS 220 J. Installiert waren in diesem Angebot zwei 4TB-Festplatten von Iron Wolf. Dazu habe ich mir ein Praxis-Handbuch für die Einführung in den Umgang mit dem NAS gekauft.

Ich habe das NAS als RAID1 konfiguriert, so dass die Platten jeweils eine 1:1-Kopie der anderen Platte darstellen. Dadurch halbiert sich die Speicherkapazität – es steht reell nur eine Platte zur Verfügung – aber falls eine Platte ausfällt, sind die Daten auf der 2. Platte noch vorhanden. Das erhöht die Sicherheit der gespeicherten Daten.

Nach erfolgreicher Konfiguration konnte ich das NAS mit Time Machine auf meinem MacBook verbinden und seither werden meine Sicherungen entsprechend meinem Sicherungsplan automatisch auf das NAS gespeichert.

Das System läuft absolut zuverlässig und problemlos.

Als ich einen neuen Rechner gekauft habe, konnte ich ihn über die Sicherung auf dem NAS vollkommen problemlos installieren.

Upgrade

Da ich auf dem NAS nicht nur meine Time-Machine-Sicherungen gespeichert hatte, wurden die 4 TB Speicher im Herbst 2024 bereits knapp.

Daraufhin habe ich mir zwei 12-TB-Festplatten bei Synology bestellt. Diese Festplatten sind ebenfalls in einem RAID1 konfiguriert, allerdings habe ich die Platten anders aufgeteilt, um flexibler in der Nutzung zu sein.

Die alten Festplatten mit den gespeicherten Sicherungen habe ich vorerst aufgehoben.

Fazit

Die Nutzung eines NAS erfordert im Vorfeld einige Überlegungen und man muss sich auf ein neues, zusätzliches System einlassen. Wenn das Ganze aber mal läuft, hat man eine stabile, unauffällige Lösung, die im Hintergrund läuft und ein hohes Maß an Datensicherheit gewährleistet.

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