Nachdem ich festgestellt habe, dass ich ein Rad mit einem zu großen Rahmen fahre, war ich erstmal ziemlich deprimiert und habe ernsthaft überlegt, das Rad zu verkaufen und mir was neues anzuschaffen.
Als ich dann realisiert habe, dass ich für mein 6 Jahre altes Bike nur noch ca. 10%-15% des Neupreises bekommen würde, habe ich den Gedanken schnell wieder fallen gelassen. Das Rad ist einfach zu schade und ich hatte bisher zu viel Spaß damit, als dass ich es jetzt einfach so verschleudern möchte.
Da ich lt. Centurion-Webseite einen Rahmen fahre, der für mich 2 Größen zu groß ist (L statt S), ist mir klar, dass die perfekte Einstellung nicht möglich sein wird. Es ist einfacher, einen zu kleinen Rahmen passend zu machen (durch eine längere Sattelstütze und einen längeren Vorbau). Ein zu großer Rahmen ist aber einfach zu groß.
In meinem Fall hilft nur ein kürzerer Vorbau.
Eine kürzere Sattelstütze ist bei mir nicht nötig, mit dem Abstand vom Boden bzw. den Pedalen zum Sattel habe ich keine Probleme. Theoretisch könnte ich noch die Sattelstütze umdrehen, so dass der Sattel weiter nach vorne kommt. Dann würde aber die Tritt-Geometrie nicht mehr stimmen. Ganz im Gegenteil muss bei mir der Sattel – wahrscheinlich aufgrund meiner langen Beine (ich bin ein sogenannter Sitz-Zwerg) – nach hinten geschoben werden. Für den Moment habe ich beschlossen, den Sattel „nach Lehrbuch“ einzustellen. Mal sehen, ob ich da dann evtl. doch noch ran muss.
Ein kürzerer Vorbau ist bei einem Mountain-Bike wie meinem mit einer geringeren Laufruhe und einem nervöseren Lenkverhalten verbunden. Aber das werde ich in Kauf nehmen (müssen). Andererseits verfügt mein Rad über einen relativ langen Radstand und verhält sich daher sowieso relativ laufruhig.
So habe ich jetzt einen neuen Vorbau (5cm statt bisher 10cm Länge) und dazu dann auch gleich noch einen schmaleren Lenker (das gleiche Modell, aber 64cm statt 72cm breit) verbaut.
Der erste Eindruck ist sehr gut und das Rad kommt mir sofort sehr viel komfortabler vor.
Dazu kommt, dass ich den Sattel bisher immer leicht nach vorne geneigt einstellen musste, was man nicht machen soll. Jetzt habe ich den Sattel erstmalig wirklich waagrecht eingestellt und das passt so, wahrscheinlich weil ich durch den geringeren Abstand zum Lenker einfach besser auf dem Rad sitze.
Ich bin gespannt, wie sich diese Konfiguration auf Dauer bewähren wird!
Nachtrag am 26.10:
Ich bin mit dem Umbau sehr zufrieden. Da ich mein Rad nicht für den harten Gelände-Einsatz sondern mehr als SUV bzw. Touren-Rad auf Gravel- und Asphalt-Strecken nutze, passt der kurze Vorbau mit dem schmaleren Lenker gut zu meinem Einsatzbereich. Sicherlich wäre ein passender Rahmen besser, ab mit dem aktuellen Kompromiss komme ich sehr gut zurecht.