Dieser Beitrag ist ein überarbeiteter Auszug aus meinem älteren Beitrag über die Fotografie von Pferden.
Die Kamera als Ganzes besteht aus zwei Komponenten: dem Gehäuse (der eigentlichen Kamera) und dem Objektiv.
Ich kann keine Empfehlung für einen Hersteller geben. Es gibt mehrere Firmen, die sehr gute Kameras und Objektive herstellen, z.B. Canon, Nikon, Fuji, Sony etc. pp.
Ich persönlich bin bei Canon “gelandet” allerdings eher durch Zufall.
Festzuhalten ist lediglich, dass der Wechsel von einem Hersteller zum anderen zu einem späteren Zeitpung mit hohen finanziellen Einbußen verbunden sein wird, weil die Objektive der verschiedenen Hersteller nicht zu einander passen.
Zu den meisten Herstellern gibt es Drittanbieter, die jeweils gutes Zubehör wie auch Objektive anbieten.
Das Objektiv
Meine erste Kamera war eine Canon 20D mit einem sog. Kit-Objektiv. In Bezug auf die Bilder, die ich machen wollte, war dieses Objektiv das leistungsbegrenzende Element. Ein leichtes Zoom mit einem breiten Blenden-Bereich (je näher ich heran gezoomt habe, desto weniger Licht hat das Objektiv durchgelassen). Mit dieser Kombination sind mir einige sehr gute Bilder gelungen, aber ich habe schnell gemerkt, dass ich bei schlechten Lichtverhältnissen (in meinem Fall in der Reithalle) überhaupt keine zufrieden stellenden Bilder machen konnte.
Warum? Mein “Kit”-Objektiv hatte einen breiten Blenden-Bereich. Je weiter also das Objekt (in meinem Fall ein Pferd) von der Kamera weg ist, desto näher muss ich heran-zoomen. Wenn nun aber das Ojbektiv nur noch eine Blende von 5,6 zulässt obwohl das Gehäuse 2,8 “kann”, dann habe ich nachher zu wenig Licht auf dem Bild. Ausserdem war der Zoom-Bereich von 17-85mm doch sehr begrenzt.
Dazu kommt, dass die sogenannten Kit-Objektive in der Regel nur eine mittelmässige Abbildungs-Qualität haben. Die Hersteller bieten eine günstige Kombi aus Kamera und Objektiv an, damit der Käufer sofort los legen kann. Sie wollen ihre Käufer nicht durch hohe Zusatzkosten für ein wirklich gutes Objektiv verschrecken.
Wenn Du bereits eine Kamera besitzt und grundsätzlich mit der Bedienung klar kommen, dann ist mein ganz eindringlicher Tipp: bevor Du in eine neue Kamera (mit vielleicht einem unzureichenden Kit-Objketiv) investierst, gib Dein Geld besser für ein wirklich gutes Objektiv aus! Achte beim Kauf darauf, dass dieses Objektiv auch später, wenn Du sich vielleicht doch mal ein neues Gehäuse kaufen willst, weiter verwendet werden kann!
Je mehr Du fotografierst, desto stärker wird Dein Wunsch werden noch das eine oder andere Objektiv zusätzlich zu besitzen und zu benutzen. Auch aktualisieren die Hersteller ab und an ihre Objektiv-Serien, so dass es sein kann, dass ein verbessertes Exemplar Deines Lieblings-Objektivs auf den Markt kommt, welches dann zum Beispiel noch schneller im AF ist.
Erschrick nicht: ein gutes Objektiv kostet mehr – teilweise sehr viel mehr – als ein gutes Gehäuse! Wodurch das Objektiv den Preis für die Fotoausrüstung nochmal ganz gewaltig nach oben treiben wird.
Nach meinen Erfahrungen hat das Objektiv eine sehr, sehr hohe aber häufig vernachlässigte Bedeutung!
Das Gehäuse
Wenn Du nun doch in ein neues Gehäuse investieren willst – oder noch gar keine Kamera hast – dann musst Du neben der Wahl des Herstellers eine weitere Grundsatzentscheidung treffen: Vollformat oder Crop? Eine Vollformat-Kamera liefert Bilder, die dem alten Kleinbildformat bei analogen Kameras entsprechen. Eine Crop-Kamera hat einen kleineren Chip und dadurch einen kleineren Abbildungsbereich. Dadurch ergibt sich ein verändertes Abbildungs-Verhältnis, quasi einen “fest eingebauten Zoom”, dieses kann dann aber auf Kosten der Detail-Genauigkeit gehen.
Grundsätzlich sind Vollformat-Kameras deutlich teurer, wurden sie doch für den Profi-Fotografen entwickelt.
Für jemanden, der Tiere (Pferde, Wildtiere, Vögel) in der Bewegung fotografieren möchte, ist darüber hinaus die AF-Geschwindigkeit und die Anzahl der Bilder pro Sekunde bei Reihenaufnahmen von Bedeutung. Einen schnellen AF und eine hohe Anzahl an Bildern pro Sekunde haben in der Regel Kameras, die für Sportfotografen entwickelt wurden.
Aus diesem Grund habe ich mich, als ich meine 20D gegen ein moderneres Gerät eintauschen wollte, gegen eine Vollformat-Kamera entschieden. Ich wollte bei der AF-Geschwindigkeit keine Abstriche machen und nicht das Geld für das absolute Spitzen-Top-Modell im Profi-Lager ausgeben.