Vorgeschichte
Ich war in den ersten 30 Jahren meines Lebens immer schlank, als Kind und Jugendliche dünn. Ich bin 1,74m groß und mein Gewicht lag als junge Erwachsene immer so zwischen 56 und 60kg.
Dann habe ich zwei Kinder bekommen, mein Gewicht ging in den Schwangerschaften jeweils auf 72kg hoch und danach wieder auf 58kg runter.
Von da an, ich war inzwischen Mitte dreissig, habe ich langsam aber beständig zu genommen.
Zwischendurch konnte ich mit Low-Carb über einen längeren Zeitraum ca. 1kg pro Monat abnehmen. Als ich wieder angefangen habe, mir ab und zu einen Teller Nudeln (ich liebe Nudeln!) zu gönnen, ging das Gewicht wieder nach oben.
2022 brachte ich dann 82kg auf die Waage und habe es durch harte Disziplin geschafft – ich hatte abends oft Hunger – 7kg abzunehmen. Das Gewicht konnte ich über ein Jahr lang gehalten. Im Herbst 2023 bekam ich Covid, war müde und schlapp, und das Gewicht ging innerhalb kürzester Zeit wieder um 5kg nach oben. Seither habe ich es gehalten.
Nun bin ich Anfang 60 und wiege 80kg. Ich fühle mich unwohl, schwerfällig und mag meinen Körper, vor allem meinen dicken Bauch, der ja auch wirklich ungesund ist, garnicht leiden.
Ich gehe mehrmals pro Woche mit dem Hund (2,5-5km, manchmal mehr) und/oder Rad fahren (ca. 20km oder mehr, mit dem eBike, nur mit geringer Unterstützung). Ich bin schon immer eher der Ausdauer-Sportler gewesen, Kraftsport lag mir noch nie. Daher betreibe ich ansonsten auch keinen Sport.
Schon seit mehreren Jahren esse ich sehr wenig Süsses, fast keinen Kuchen und trinke keinerlei Softdrinks. Von meiner Schokoladen-Sucht habe ich mich vor ca. 20 Jahren mit „kaltem Entzug“ selber entwöhnt. Seither kann ich tatsächlich mal eine kleine Menge Schokolade geniessen, ohne gleich die ganze Tafel zu killen.
Protein-Shakes
Das Produkt Almased als protein-haltiger Abnehm-Shake ist schon sehr lange auf dem Markt. Ich habe ihn vor vielen Jahren mal probiert, er ist für mich aber aus zwei Gründen nicht anwendbar: erstens soll er mit Milch angerührt werden, ich bin aber laktose-intolerant; zweitens schmeckt er einfach fürchterlich.
Andere habe ich nie probiert, von daher hatte ich bisher auch keine Erfahrung mit anderen Produkten.
Allerdings weiss ich aus meiner Low-Carb-Zeit, dass Proteine satt machen können. Daher kann ich mir grundsätzlich schon vorstellen, dass das Konzept funktionieren kann.
MetaFlow: Gute Werbung
MetaFlow wird seit einiger Zeit intensiv in den Sozialen Medien beworben. Das Versprechen dabei ist, dass man durch das Konzept, welches einem Intervall-Fasten mit Shake-Tagen und Essens-Tagen entspricht, leicht abnehmen kann. Nach einer 3-tägigen Phase 1 soll man anschließend in Phase 2 pro Woche 3 Shake-Tage und 4 Essens-Tage durchführen, bis das Wunschgewicht erreicht ist. Danach folgt Phase 3, man reduziert die Shake-Tage um das Gewicht zu halten.
Das Konzept klingt interessant und plausibel.
Dazu kommt, dass MetaFlow mit Wasser angerührt wird und es viele verschiedene Geschmacksrichtungen gibt. Beides kommt mir entgegen.
Es gibt eine aktive Facebook-Gruppe, in der Empfehlungen gegeben und Erfahrungen ausgetauscht werden. Allerdings findet man in dieser Gruppe keine kritischen Beiträge oder Erfahrungen. Maximal wird gejammert, dass das Abnehmen so zäh läuft, dann wird ermuntert und beruhigt. Ich habe selber die Erfahrung machen müssen, dass kritische Fragen bzw. Beiträge nicht genehmigt werden. Negative Kommentare sind ausdrücklich unerwünscht.
MetaFlow: Erfahrungen
Phase 1 – Stoffwechsel-Reset
Ich habe, wie empfohlen, mit 3 Shake-Tagen angefangen.
Die guten Nachricht: die Shakes schmecken mir tatsächlich, so dass ich sie gut trinken kann. Ich habe mir Buttermilch-Limette, Honigmilch, Pfirsich-Maracuja und Neutral bestellt. In Honigmilch habe ich mir morgens noch einen Espresso mit rein gekippt. Den neutralen Shake habe ich mit nach Rücksprache mit MetaFlow, die das empfohlen haben, mit Gemüsebrühe statt mit Wasser angerührt. So habe ich einen salzigen Shake.
Die schlechte Nachricht: sie machen mich für maximal 2-3 Stunden satt. Ich habe also an den drei Tagen ganz schön Hunger geschoben. Aber ich habe durchgehalten.
Nach den drei Tagen war ein Kilo runter, das fand ich in Anbetracht meines Hungers ziemlich wenig. Da hatte ich mehr erwartet.
Phase 2 – Abnehm-Phase
Nach dem Folgetag, dem ersten Tag an dem ich wieder gegessen habe, war dieses eine Kilo wieder drauf.
Ich habe dann immer schön gewechselt und mich an das Konzept mit 3 Shake-Tagen und 4-Essenstagen pro Woche gehalten. Ausserdem habe ich angefangen, meine Kalorien zu tracken.
In die Shakes habe ich entsprechend der Empfehlungen von MetaFlow jeweils einen Teelöffel Flohsamen-Schalen eingerührt, damit die Shakes länger satt machen. Das hat auch geholfen, ich hatte etwas weniger Hunger.
An den Essens-Tagen lag ich meistens leicht unter den von MetaFlow berechneten 2.100 Kalorien, da ich nicht genascht, keinen Alkohol getrunken und wenig Fett gegessen habe. An den Shake-Tagen bin ich immer nur auf ca. 700 Kalorien gekommen.
Ich bin weiterhin täglich zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs.
Nebenwirkungen
Ich htte häufig sehr hartnäckige Kopfschmerzen. Ausserdem hatte ich mit Verdauungsproblemen, Blähungen und Verstopfung zu kämpfen. Ohne einen Beutel Movicol täglich ging gar nichts.
Fazit: Ich habe nichts abgenommen
Null, niente, nada. Einfach nichts, das hat mich wirklich frustriert. Und nein, ich habe mich nicht selber beschummelt. Ich habe das wirklich durchgezogen.
Nach 14 Tagen ohne jegliche Gewichtsabnahme habe ich aufgegeben. Ich brauche kein Konzept oder irgendwelche Regeln beim Essen, um mein Gewicht zu halten. Das schaffe ich auch so.
Ich esse wieder normal, tracke aber weiterhin meine Kalorien. Ich möchte ein Gefühl dafür bekommen, womit ich wieviele Kalorien konsumiere und was ich vielleicht zukünftig noch optimieren kann.
Mein Gewicht steht wie vor dem Experiment unverändert bei 80kg. Die restlichen Shakes werde ich nach und nach als Zwischenmahlzeit „für den kleinen Hunger“ aufbrauchen.
Hallo,
der Anfang des Berichts könnte von mir sein. Auch ich habe seit Mitte 30 kontinuierlich zugenommen, ohne einen ersichtlichen Grund.
Ich denke, Sie haben grundsätzlich Schwierigkeiten beim Abnehmen, denn irgendetwas stimmt da dann aber nicht …. ich habe mit Low Carb in einem Monat ca. 10 (!) Kilo abgenommen. Sie schaffen nur 1 (!) Kilo ???
Nach Low Carb habe ich erneut – aber auch bedingt durch Erkrankungen und starken Medikamenten – wieder zugenommen.
Ich fange in Kürze mit MetaFlow an und hoffe sehr, dass es mir wirklich langfristig beim abnehmen hilft.
Silke – 62 Jahre – 178 cm – 130 kg
Danke für den Bericht, ich wünsche viel Erfolg! Ich habe Low-Carb gemacht, kein No-Carb. Ich habe Zucker, Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis gemieden. „In der allergrößten Not schmeckt die Wurst auch ohne Brot“ war mein Motto. Ich vermute, dass das nochmal einen wirklich großen Unterschied zu No-Carb macht.
Ich danke Ihnen für den Erfahrungsbericht. Ich bin selbst gerade in Metaflow Phase 2 und war vorher online auf der Suche nach kritischen Erfahrungsberichten. Ziemlich schwer zu finden, was nicht unbedingt für die Authentizität des Produktes spricht. Angeeignet habe ich es mir dann aber aufgrund von schwärmenden Empfehlungen innerhalb meines Bekanntenkreises trotzdem. Einige erzählten von unvorstellbaren und enormen Gewichtsverlusten, sodass es mich doch dazu verleitete, diese überteuerten Shakes zu kaufen, obwohl ich eigentlich von vornherein nichts davon hielt.
Aktuell bin ich in der vierten Woche und ich kann das Beschriebene nur bestätigen. Erst einmal die Contra-Seite:
Es ist definitiv nicht so einfach durchzuhalten, wie oft in der Werbung dargestellt und sättigt nicht annähernd wie eine vollwertige Mahlzeit. Nachts knurrt mir oft der Magen und mir ist oft kalt. An Shake-Tagen fühle mich oft schwach, ausgelaugt und habe Kreislaufprobleme. Auch die Kopfschmerzen sind ein großes Problem. Auch Verdauungsprobleme kann ich bezeugen und Sport machen oder generell aktiv sein ist an diesen Tagen ohnehin unvorstellbar, das merke ich bereits beim Treppensteigen. Nicht gerade verwunderlich, wenn man bedenkt, an diesen Tagen nur knapp 700 Kalorien aufzunehmen. Da kann ich froh sein, zwei mal die Woche Homeoffice machen zu können. Außerdem habe ich leider nicht an einen neutral schmeckenden Shake gedacht, sodass es regelrecht zur Folter wird, drei unfassbar süße Shakes trinken zu müssen, obwohl man sich doch eigentlich nach etwas Salzigem sehnt. Die Gemüsebrühe mag ja eine Idee sein, sonderlich befriedigend ist sie aber auch nicht. Einige der bestellten Geschmacksrichtungen sagen mir leider gar nicht zu, schmeckt mir viel zu künstlich-aromatisiert. Gelegentlich wurde mir auch schlecht. Es fühlt sich an wie Selbstbestrafung, Hunger ist vorprogrammiert und Spaß macht das Ganze sicherlich nicht. Das Umsetzen des Konzeptes ist also ausgesprochen schwierig und wirklich nur mit eiserner Disziplin möglich. Allerdings dachte ich mir, egal was passiert, ich ziehe das jetzt durch. Komme was wolle.
Nun zu den Pro’s: Es funktioniert. Ich habe in den 4 Wochen 4,5 kg verloren. Das lässt sich zeigen. Jegliche Diäten, die ich vorher probierte, haben mir höchstens zu zwei Kilo weniger im Monat verholfen. Da ich ohnehin nicht übergewichtig bin, sondern lediglich die Extrapfunde verlieren will, ist sowieso nicht mit enorm hohen Gewichtsverlusten zu rechnen. Man muss realistisch bleiben, denn es soll ja auch nachhaltig sein. An den Speisetagen mache ich immer eine Stunde Krafttraining. Ein weiterer Pluspunkt ist, muss man keine Kalorien zählen. Das werte ich sehr hoch, da einen das Abwiegen, Messen, Zählen, Eintragen, Kalkulieren und Planen bei einer herkömmlichen Diät in den Wahnsinn treiben kann. Außerdem möchte ich noch ein gesundes Verhältnis zum Essen haben, welches durch stetiges Zählen total gestört wird. Leider. Ein großer Pluspunkt ist die Spontanität, die das Konzept mit sich bringt, da man Shake-Tage an Familientreffen und Verabredungen mit Freunden anpassen kann. Außerdem sehr befriedigend ist, dass ich eben an vier Tagen der Woche ’normal‘ essen kann und somit mental die Shake-Tage durchhalte. Ich esse eben auch mal ein kleines Stück bitter Schokolade, Datteln, Nüsse. Alles in Ordnung. Auch die Werte sind gut. Mein Proteinbedarf ist gedeckt, dann muss ich mir keine Sorgen machen, dass die Abnahme nicht durch Muskelverlust verursacht ist, sondern tatsächlich das Fett weggeht.
Mein Fazit:
Wäre da nicht der vorzeigbare Gewichtsverlust würde ich Metaflow nicht durchhalten. Ich will noch zwei zweitere Kilo verlieren, dann bin ich bei meinem Wunschgewicht. Zwei Wochen halte ich noch aus, aber wirklich länger will ich es auch nicht mehr machen. Wenn man bedenkt, dass man an Shake-Tagen fast nichts leisten kann (weder körperlich, noch geistlich) und bei den viel zu süßen Shakes echt die Zähne zusammenbeißen muss, komme ich zu dem Entschluss, dass ich es nicht nochmal machen würde. Viel zu oft musste ich das Zeug widerwillens ‚herunterwürgen‘, es war eine Qual. Stünde ich jetzt erneut bei meinem Startgewicht würde ich eine kalorienreduzierte, gesunde Ernährung gepaart mit regelmäßiger körperlicher Betätigung vorziehen, auch wenn dies langsamer geht. Nun sind die Shakes schon gekauft und das Ziel fast erreicht. Ich werde es jetzt bis zum Schluss durchziehen, empfehlen würde ich es aber definitiv nicht.
Letztendlich bringt mich dies zur (eigentlich offensichtlichen) Erkenntnis, das Abnehmen NIE einfach ist, auch nicht mit Shakes. Es bedarf einfach IMMER Disziplin und Arbeit. Alles andere ist naiv. Und mit Naivität lässt sich eben Geld machen.
Danke für den Bericht!
Hallo und Dankeschön an Sie für Ihren Bericht.
Auch ich kenne Almased und Konsorten….Der Geschmack ist wirklich eine Zumutung :(((
Ich hab vor ca 4 Wochen mit Metaflow begonnen.
Zuvor habe ich 5 Tage Gemüse- Saftfasten mit Biosäften gemacht um den Organismus umzustellen.
Dann hab ich mit Metaflow begonnen.
Allerdings habe ich ein anderes Konzept für mich entdeckt.
Ich trinke 2 Mal am Tag – und zwar jeden Tag der Woche- eine der außergewöhnlich leckeren Shakes- das passt super in meinen Alltag.
Ich koche jeden Tag abends ein meist vegan- vegetarisches Essen frisch . Die Kalorien liegen zwischen 350 und 600 Kalorien. Ich bin von diesem Essen satt….zwar nicht überfressen- aber immer gesättigt.
Ich habe keinerlei negative Erfahrungen…
Weder Kopfschmerzen noch Energieabfall.
Ganz im Gegenteil: Ich habe viel Energie und schlafe sehr gut- brauche weniger Schlaf als sonst.
Ich trinke mindestens 2 Liter Wasser und kalorienfreie Getränke.
Ich habe seit dem Beginn 6 KG abgenommen und werde nach diesem Konzept einfach dabei bleiben, bis ich mein Wunschgewicht erreicht habe.
Das mag bei 25 kg die jetzt noch zuviel auf den Hüften liegen zwar etwas dauern, aber diese Zeit habe ich und nehme sie mir.
Man muss sich vergegenwärtigen: 1 kg Fett hat 9000 Kalorien ….und die wollen erstmal verbrannt werden.
Fazit:
Ich fühle mich sehr wohl….spüre ja bereits den Effekt…ich habe mit wieder mit Walking begonnen.
Ich hab zu keiner Zeit „Wolfshunger“ – das man Hunger vor den Drinks hat leuchtet auch ein. Wenn ich Hunger verspüre, weiss ich, dass mein Körper sich jetzt an die körpereigenen Fettreserven macht um sie zur Energiegewinnung zu verwenden- DAS ist doch toll- und es bestärkt mich.
Ich freue mich auf alles was vor mir liegt …
Mir geht’s gut, ich esse lecker und ausgewogen und ich kann auch bei gelegentlichen Familienfeiern mit essen.
Liebe Grüße an Euch alle,
Rena aus Schmalfeld
Hallo Rena, danke für den Bericht. Die gewünschte Korrektur habe ich erledigt 😀