Bretagne 2023

Hinweis: Bilder der Reise ganz unten am Ende des Beitrags

Nachdem wir letztes Jahr im Spätsommer mit einem Camper-Van in der Bretagne waren und den Urlaub dann wegen eines herannahenden Sturmtiefs vorzeitig abgebrochen hatten, haben wir beschlossen: da fahren wir wieder hin.

Der Versuch mit einem Camper-Van brachte uns die Erkenntnis: das ist nix für uns. Das Teil ist zu klein, hat keinen Stauraum und man kann sich zu zweit bei Schlechtwetter kaum darin aufhalten, vorallem nicht bequem. Der Vorteil ist ganz klar: durch die geringe Größe ist er handlich zu fahren und man kommt (fast) überall lang.

Unseren Freunden Maria und Steffan aus Bad Bramstedt haben wir dann so von der Bretagne vorgeschwärmt, dass wir beschlossen haben, dass wir da gemeinsam hinfahren. Die beiden fahren auch gerne Wohnmobil und hatten bereits für den Zeitraum vom 15.6. bis zum 7.7. einen Urlaub geplant. Wir haben uns der Termin-Planung dann angeschlossen und ebenfalls für diesen Zeitraum ein Wohnmobil gemietet.

Wir sind mit zwei sog. „Dickschiffen“ unterwegs, also großen Wohnmobilen von über 8m Länge. Unseres ist von Carthago, das unserer Freunde von Detleffs.

Unser Wohnmobil ist sehr gut ausgestattet. Wir haben Solar auf dem Dach, wir haben einen „Inverter“, um die 12 Volt der Aufbau-Batterie in 230V umzuwandeln, wir haben große Wasser- und Abwasser-Tanks an Bord und wir haben – Luxus! – eine „richtige“ Toilette mit Festtank. Mit dieser Ausstattung können wir durchaus ein paar Tage autark stehen.
Wir haben eine richtige Dusche und hinten Längs-Betten über die volle Breite und mit 2m Länge. Der Schlaf-Komfort ist wirklich gut.
Allerdings ist der vordere Bereich ziemlich eng, weil der Tisch zu groß ist und wir seitlich noch eine zusätzliche Sitzbank haben, die viel Platz weg nimmt.

Wir haben beide unsere Reisemobile am 15.6. abgeholt, beladen und am 16.6. ging es dann los.

Tag 1

Da wir erst mit einer satten Verspätung gestartet sind, kamen wir erst gegen 23:30 auf dem Stellplatz in Düren an. Die Betreiber hatten uns mitgeteilt, wie wir das Tor öffnen können, so dass wir noch rein kamen.

Der Platz ist ruhig gelegen und wir sind sofort schlafen gegangen.

https://www.promobil.de/stellplatz/reisemobilhafen-dueren-588f1ffa721d54a5281619a5.html

Tag 2

Nachdem wir in Düren voll getankt haben, sind wir Richtung Westen aufgebrochen und haben auf dem Weg Brügge besichtigt und dort in einer kleinen Fritterie eine Portion belgische Frites gegessen (die können das einfach!). Die Stadt ist sehr sehr schön und von Touristen bevölkert.

Anschließend sind wir weiter gefahren, an Oostende, Dunkerque und Calais vorbei bis nach Boulogne sur Mer. Dort haben wir auf einem netten kleinen Campingplatz übernachtet. Die Betreiber sind ein älteres Ehepaar und sprechen nur Französisch. Sie waren sehr nett, wobei im Camping-Führer steht, dass sie extrem unfreundlich sein können, wenn man kein Französisch spricht.

https://www.camping-caravaning-du-chateau.com

Tag 3

Wir haben geplant bis nach Honfleur zu fahren. Auf der Zufahrt zur Seine-Brücke (Pont de Normandie) haben wir ein riesiges Unwetter erlebt und sind nur noch Schritt-Geschwindigkeit gefahren. Die Autobahn wurde teilweise überflutet.

https://camping-deauville.com

Der Platz ist sehr schön und ruhig gelegen. Wir bekamen zwei ebene Stellplätze nebeneinander und haben noch einen netten Spaziergang über den Platz gemacht, der an einem schönen See liegt.

Tag 4

Ich hatte von unterwegs auf einem Campingplatz unmittelbar vor der Brücke zum Mont St. Michel reserviert. Der Platz befindet sich bereits im gesperrten Bereich und die Zufahrt erfolgte über einen mir telefonisch mitgeteilten Code.

https://www.camping-montsaintmichel.com/fr/camping-mont-saint-michel

Gegen abend haben wir noch die Räder ausgeladen und sind zum Mont gefahren. Es herrschte Ebbe und so sind wir auch ein Stück weit drum herum gefahren.

Tag 5

Wir sind mit den Rädern auf dem EV4 (Europäischer Rad-Fern-Wander-Weg Nr. 4) gute 20km gen Westen gefahren. Dort haben wir im Örtchen Cherrueix ein kleines Bistro gefunden, in dem wir unsere ersten Austern (Huitres) und unsere ersten Moules-Frites (Miesmuscheln mit Pommes) gegessen habe. Dazu gab es einen „St.-Malo-Spritz“, der mit Cidre aufgegossen wird. Anschließend sind wir wieder zurück gefahren.

Tag 6

Da uns der Campingplatz, auf den wir eigentlich wollten, erst morgen aufnehmen kann, machen wir einen Zwischenstop in Plouézec auf dem Campingplatz „Eden Village Cap de Brehat“.

https://www.eden-villages.fr/campings/capdebrehat/

Der Platz ist wunderschön gelegen, aber sehr tricky anzufahren – gerade mit unseren beiden „Dickschiffen“. Vom Platz aus kann man direkt an‘s Meer und wir sind abends noch spazieren gegangen.

Anschließend haben wir im Restaurant direkt auf dem Platz zu Abend gegessen, für uns beide gab es vorneweg Austern, anschließend haben die drei anderen Fisch & Chips gegessen, ich habe mir einen Salat bestellt.

Tag 7

Heute sind wir nach Ploumanac‘h zum „Camping Sandaya Le Ranolien“ gefahren. Der Campingplatz ist riesig und verfügt über Einkaufsmöglichkeiten und mehrere Bar/Restaurant/Creperie.

https://www.sandaya.fr/nos-campings/le-ranolien

Nachmittags sind wir an der Côte Granit Rose entlang gegangen. Was als kleiner Spaziergang geplant war wuchs sich zu einer längeren Tour aus.

Die Küste ist unglaublich beeindruckend, Bilder können das garnicht wieder geben. Das „Heidekraut“, welches hier wächst, sieht auf den ersten Blick aus wie bei uns in der Lüneburger Heide. Allerdings sind die Blätter extrem stachelig und wir bezweifeln, dass es ausser der Optik eine weitere Verwandschaft gibt.

Tag 8

Wir sind heute den GR34 – Sentier des Douaniers – in die andere Richtung, nämlich nach Osten, nach Plage de Trestaou gelaufen. Die Landschaft ist bei weitem nicht so spektakulär wie gestern.

Tag 9

Wir wären gerne noch eine Nacht an der Nordküste geblieben, haben aber keinen Camping-Platz gefunden. So sind wir heute Richtung Süden gefahren und stehen jetzt auf dem Platz „Camping des Dunes“ in Lesconil.

https://www.camping-desdunes.com/

War es in den letzten Tagen noch recht kühl – im Schatten zwischen 19-21° – haben wir heute 26° und ist sehr warm.

Auf der Strecke hierher sind wir zwischen Morlaix und Quimper über eine traumhafte Hochebene gefahren. 

Tag 10

Wir haben uns entschieden nicht die schnellere Strecke über Quimper zu nehmen, sondern die kürzere und sind der D44 gefolgt. Da Google Maps aber nicht weiss, dass wir keinen PKW fahren und somit keine Straßen benutzen können, die ab 3,5to gesperrt sind, gab es dann doch auf den letzten Metern zum Campingplatz ein paar Umwege.

https://www.camping-lessablesblancs.com

Am Abend sind wir in‘s Centrum von Concarneau gegangen. Der Weg ist gute 2km lang und führt bis zum Hafen ununterbrochen durch Grünanlagen, zum größten Teil im Schatten unter Bäumen!

Wir haben die antike „Ville Close“ von Concarneu besichtigt und anschließend in einem netten Restaurant in einer Seitenstraße zu Abend gegessen. Uns „verfolgt“ nun schon seit einger Zeit der GR34, der Sentier des Douanniers, auch „Schmugglerpfad“ genannt. Er zieht sich die gesamte Nord-, West- und Süd-Küste entlang und ist ein ausgewiesener Fernwanderweg.

Tag 11

Heute sind wir nach Quiberon auf den Campinplatz „Le Bois d‘Amour“ gefahren. Unterwegs haben wir viel Zeit damit verbracht, eine Tankstelle zu finden.

Link zum Campingplatz: https://de.flowercampings.com/campingplatze-bretagne/camping-le-bois-d-amour

Tag 12

Heute vormittag sind wir zur Fähre in Quiberon geradelt und haben zur Belle Île übergesetzt. Dort sind wir eine Runde von insgesamt ca. 26km gefahren. Zwischendurch haben wir in einer kleinen Bar eine Kleinigkeit getrunken und uns ein Sandwich geteilt.

Tag 13

Ruhetag wegen Erkältung, wir haben nur einen kleinen Spaziergang Richtung Pointe du Conguel gemacht, diesen aber abgebrochen, weil zu anstrengend.

Tag 14

Wir sind zum Camping-Platz „Les Embruns“ gefahren, als im Prinzip wieder „zurück“, Richtung Westen. Auf dem Weg dorthin sind wir an einem Feld mit Hinkelsteinen (Menhiren) vorbei gekommen

https://www.camping-les-embruns.com

Auf diesem Platz standen wir bereits letzten Herbst und er hat uns sehr gut gefallen. Deshalb hatten wir ihn schon von zuhause aus gebucht. Wir werden hier jetzt 3 Nächte bleiben.

Tag 15

Heute ist es bedeckt und es regnet immer wieder leicht bei ca. 19°.

Wir haben ein ausgiebiges Mittagsschläfchen gemacht und sind danach eine kleine Runde im Sprühregen spazieren gegangen.

Abends waren wir wieder sehr nett essen.

Tag 16

Da wir unseren Gardena-Adapter auf dem letzten Campingplatz vergessen bzw. verlornen haben, haben wir uns an der Rezeption eine Empfehlung für einen Baumarkt in Moëlan-sur-mer geben lassen und sind gleich vormittags dort hin geradelt. Wir waren erfolgreich!

Die Strecke ist wunderschön zu fahren und führt über kleine Nebenstraße durch eine herrliche Landschaft.

Tag 17

Wie geplant haben wir heute morgen die Bretagne verlassen.

Wir sind heute 7 Stunden gefahren um Paris am Sonntag hinter uns zu lassen und stehen nun auf einem Platz südöstlich von Paris, den ich mehr oder weniger zufällig ausfindig gemacht habe.

https://www.caravaning-4vents.fr

Der Platz liegt nicht weit vom Disneyland Paris und ist jetzt, wahrscheinlich weil noch keine Ferien sind, gähnend leer. Er ist gärtnerisch sehr schön angelegt und liegt sehr ruhig.

Am Food-Truck haben wir einen Burger gegessen und werden den Abend jetzt gemütlich ausklingen lassen.

Tag 18

Heute sind wir weiter Richtung Heimat gefahren und an der Mosel gelandet.

Die Platzsuche gestaltete sich etwas schwierig. Der erste Platz war nur durch eine Bahnunterführung erreichbar, die für uns nicht hoch genug war. Der nächste avisierte Platz lag zwar ebenfalls direkt an der Mosel, aber mitten im Industrie-Gebiet. Das wollten wir uns dann doch nicht geben.

Nun stehen wir auf einem hübschen Stellplatz an einem Weingut direkt an der Mosel. Obwohl wir am frühen Nachmittag da waren, waren die Plätze in der ersten Reihe bereits belegt.

https://zellerhof-mosel.de/wohnmobilstellplatz

Zum Abendessen waren wir in einer netten Weinstube.

Tag 19

Nach einem Frühstück in dem Gasthaus, in dem wir gestern zu abend gegessen haben, sind wir heut die Mosel entlang bis kurz vor Koblenz gefahren.

Das Wetter war hervorragend und die Bundesstraße an der Mosel ist sehr schön zu fahren. Gerne hätten wir unterwegs mal angehalten um eine Pause zu machen und einen Kaffee zu trinken, aber leider ist es mit so einem „Dickschiff“ nicht so einfach einen Parkplatz zu finden. Was aber viel gravierender ist: es gibt überall Winzer und Wein-Verkostungen aber nirgendwo ein Café!

Da wir am Fluss keinen Camping- oder Stellplatz gefunden haben, der uns wirklich gefallen hat, sind wir weiter gefahren und am Laacher See gelandet.

https://www.rcn.nl/de/camping/deutschland/eifel/rcn-laacher-see

Der Platz ist schön gelegen aber der teuerste unserer gesamten Reise.

Tag 20

Wir hatten für heute geplant bis hinter Dortmund zu fahren und uns irgendwo an der Weser einen Übernachtungsplatz zu suchen. Mein persönliches Ziel war, Dortmund hinter uns zu lassen. Als wir das erreicht hatten und auf der A2 waren, haben wir beschlossen, nach hause zu fahren. Mit ein Grund für diese Entscheidung war das Sturmtief, das über Norddeutschland wütete und uns mit heftigen Windböen begleitete.

Tag 21

Den heutigen Tag haben wir genutzt, um das Fahrzeug in Ruhe auf- und auszuräumen. Anschließend bekam es eine gründlich Innen-Reinigung.